Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS): Depressionen kommen häufig vor

Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS), im Alltag oft auch „Polyzystische Ovarien“ genannt, setzt sich aus vielen verschiedenen Krankheitsanzeichen zusammen. Im Ultraschall zeigen sich zahlreiche Zysten in den Eierstöcken. Es gibt kein einzelnes Symptom oder Untersuchungsergebnis, das sagen kann, dass bei einer Frau das „Polyzystische Ovarsyndrom“ besteht. Stattdessen bestehen viele verschiedene Anzeichen, wie z.B. menstruelle Unregelmäßigkeiten, Zeichen eines Überschusses an männlichen Hormonen (Androgen-Überschuss, daher verstärkte männliche Körperbehaarung = Hirsutismus), unerfüllter Kinderwunsch und Übergewicht. Auch erhöhte Konzentrationen an Luteinisierendem Hormon (Gelbkörperhormon, LH) kommen vor. Die Frauen neigen zu Diabetes II und Herzinfarkt bzw. Schlaganfall („kardiovaskulären Ereignissen“) sowie zu Depressionen. Der Leidensdruck ist häufig hoch.

Depressionen nicht unterschätzen

Nicht selten unterziehen sich Frauen mit einem PCOS immer wieder Bauchspiegelungen (Laparoskopien). Operationen können ein Verzweiflungsakt sein, aber auch unbewusst mit vielen Phantasien verbunden sein, die sich um Selbstbestrafung, sexuelle Themen und Feindseligkeit gegenüber dem eigenen Körper drehen. „Operation“ ist immer auch „Aggression“. Eine Psychotherapie kann Frauen mit einem PCOS häufig gut unterstützen.

„Die Standardtherapie des PCO-Syndroms ist derzeit nicht operativ, eine Operation kann jedoch in manchen Fällen sinnvoll eingesetzt werden.“ (Professor Lukas Hefler, PCO-Syndrom, Österreich)

Wissen über die Erkrankung hilft. Wer an einem PCOS leidet, findet aktuelle Informationen, Leidensgenossinnen und Ansprechpartner bei der www.pcos-selbsthilfe.de.

Hier in paar Informationen zum Überblick:

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Weitere Links:

Lucian L. Leape (1992):
Unnecessary Surgery
Annu. Rev. Publ. Health 1992. I3:363….s3
https://www.annualreviews.org/doi/pdf/10.1146/annurev.pu.13.050192.002051

Mark V. Pauly
What Is Unnecessary Surgery?
The Milbank Memorial Fund Quarterly. Health and Society
Vol. 57, No. 1 (Winter, 1979), pp. 95-117
DOI: 10.2307/3349750
https://www.jstor.org/stable/3349750

Fertilitätsstörungen, psychosomatisch orientierte Diagnostik und Therapie
Leitlinie: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/016-003.html

220. Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF) zum Einsatz von Metformin vor und während der Schwangerschaft bei Frauen mit PCOS und Kinderwunsch
https://www.dggg.de/fileadmin/documents/stellungnahmen/aktuell/2015/220_Einsatz_von_Metformin_bei_PCOS.pdf

The Rotterdam ESHRE/ASRM-Sponsored PCOS Consensus Workshop Group:
Revised 2003 consensus on diagnostic criteria and long-term health risks related to polycystic ovary syndrome.
Fertility and Sterility, Volume 81, Issue 1, January 2004, Pages 19-25
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S001502820302853X
https://doi.org/10.1016/j.fertnstert.2003.10.004

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