Buchtipp: Konzentrative Bewegungstherapie
„Mir hat die Konzentrative Bewegungstherapie (KZT) am besten geholfen“, erzählt mir eine junge Frau, die als Kind die Vojta-Therapie erhalten hat und bis heute darunter leidet. „Für mich ist es der beste Weg, da raus zu kommen“, sagt sie. Die Konzentrative Bewegungstherapie bekam ihren Namen von dem Psychoanalytiker Helmuth Stolze. (Text: Dunja Voos, Bild: Schattauer.de)
Ein dickes Buch
Das 406 Seiten starke Buch ist ein Lehrbuch, das die KZT von allen Seiten beleuchtet. Strukturiert wird beschrieben, wie sich der Mensch als Baby entwickelt, wie er laufen lernt und die psychosexuellen Phasen durchläuft. Die KZT wird zur Säuglings- und Entwicklungsforschung sowie zu verschiedenen psychodynamischen Konzepten in Beziehung gesetzt und die Autoren beschreiben, wie die KZT auch bei frühen Traumata helfen kann.
„Harte“ und „weiche“ Abschnitte nebeneinander
Wissenschaftliche Studien zur KZT werden im Buch ebenso vorgestellt wie zahlreiche Fallbeispiele. Das Besondere an der KZT: Die Beziehung spielt eine wichtige Rolle. „Ich fühle mich immer so eingeschnürt“, sagt eine Patientin. In der KZT lässt sich die Patientin dann mit einem Seil von der Therapeutin zuschnüren. Doch wie kommt sie da heraus? Sie könnte das Seil aufschneiden oder sie könnte es abwickeln. Aber ihre Lösung ist es, sich dünn zu machen, so dass das Seil an ihrem Körper heruntergleiten kann. Und so lebt die Patientin auch: Sie macht sich immer dünn. Solche Patientengeschichten sind spannend und nachvollziehbar geschrieben. Einen besseren Überblick über die KZT kann man wohl kaum gewinnen als mit diesem Buch.
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Links:
Deutscher Arbeitskreis für Konzentrative Bewegungstherapie DAKBT e.V.