Gute Menschen helfen gegen schlechte Glaubenssätze
„Als Alleinerziehende kann ich niemals wohlhalbend werden.“ – „Als Kind aus der unteren Mittelschicht kann ich niemals einen ‚Oberschichtenberuf‘ ergreifen.“ – „Als Flüchtling kann ich nur auf die Hauptschule gehen.“ Viele Menschen machen diese Erfahrungen. Viele Studien geben diesen Glaubenssätzen recht (siehe Untersuchungen des Soziologen Michael Hartmann). Und doch gibt es immer wieder Menschen, die zeigen, dass es anders geht. Was sie immer wieder brauchen, ist ein guter Mensch an ihren Weggabelungen. Sie müssen viel Zeit damit verbringen, gute Menschen zu finden.
Suchen ist mühselig. Finden ist Glück.
Für Migranten kann so ein guter Mensch der Lehrer Michael Stenger von der Münchener SchlaU-Schule sein. Für andere ist es ein Musikschullehrer, der dem Kind Menschlichkeit entgegenbringt. Ein Mathelehrer, der das Kind durch die Schule führt. Ein Universitätsprofessor, der immer wieder Mut macht. Ein Chef eines großen Konzerns, der an die Fähigkeiten des Kindes aus der „Unterschicht“ glaubt. Mutige Kreditgeber, die richtigen Gutachter oder Sachbearbeiter bei der Krankenkasse.
Darin besteht die Kunst. Glaubenssätze rühren oft von realistischen Erfahrungen her. Aber man kann immer auf der Suche bleiben und Stückchen für Stückchen die Menschen finden, die es einem ermöglichen, sich wirklich weiterzuentwickeln.