Die Polypen müssen raus, weil die Schule bald anfängt
„Bei meinem Sohn müssen die Polypen raus.“ – „Warum?“, frage ich. „Weil er so oft erkältet ist und die Dinger geschwollen sind. Er hört dadurch schlechter. Deswegen spricht er schlechter. Und in zwei Jahren fängt doch schon die Schule an!“ Ohweh, denke ich. Vollnarkose und OP-Risiko – das nehmen Mütter (aus Angst) inkauf, nur, damit das Kind bis zur Schule „fertig“ ist?
Hier fängt der Schulstress an. Mütter sollten genau überlegen, sich von Ärzten nicht so leicht einschüchtern und verängstigen lassen – auch nicht von Kindergärtnerinnen. Wir sollten alle daran arbeiten, dass dieser Entwicklungsstress ein wenig nachlässt. Ich finde es wichtig, die Operations-Argumente ganz gründlich infrage zu stellen. Ob es wirklich weniger Probleme in der Schule gibt, wenn die „Polypen“ (bei Kindern = Wucherungen der Rachenmandel) oder die „Mandeln“ (= Gaumenmandeln) entfernt worden sind, ist meines Wissens gar nicht erforscht.
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