Transiente Hypofrontalitätstheorie (THFT): Bewegung macht den Kopf frei
Während wir Sport machen, haben quälende Gedanken oft weniger Platz, als wenn wir still im Zimmer sitzen. Das Gehirn konzentriert sich ganz auf die Bewegung: Sowohl motorische als auch sensorische und autonome Hirnregionen sind aktiv. Jene Hirnareale, die während der Bewegung gerade nicht benötigt werden, sind weniger aktiv. Diese Theorie über die Umverteilung der Aktivität im Gehirn während des Sports nennen Wissenschaftler die „transiente Hypofrontalitätstheorie“ (transient = vorübergehend). Das Frontalhirn (= das Vorderhirn) ist der „Sitz der Persönlichkeit“. Unter anderem hier findet das bewusste Denken statt. Während des Sports ist diese Hirnregion herunterreguliert („hypo“ = griechisches Wort für „unter“).
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Literatur:
Dietrich A:
Functional neuroanatomy of altered states of consciousness: The transient hypofrantality hypothesis.
Conscousness and Cognition 2006, 12: 231-256, http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1053810002000466
Dietrich A:
Endurance exercise selectively impairs prefrontal-dependent cognition.
Brain and Cognition 2004, 55: 516-524,
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0278262604001137
Dieser Beitrag erschien erstmals am 21.8.2013
Aktualisiert am 16.8.2023